Wie wäre es mit eigenen Produkten, die dem Sortiment einen hohen Wiedererkennungswert verleihen? Der 3D-Druck könnte dabei helfen, wie dieser Artikel zeigt.
Was geht heute alles im 3D-Druck?
Mittlerweile funktioniert viel in diesem Druckverfahren, wobei es natürlich immer auf den Drucker und die Materialien ankommt. Eingesetzt wird 3D-Druck in der Medizin, der Industrie, der Produktion und vielen weiteren Bereichen. Viele namhafte Kunststoffspritzguss-Hersteller setzen auch vermehrt auf 3D-Druck. Hier einige Einsatzgebiete:
- Prototypen – es ist simpler, einen Prototypen im 3D-Druck zu kreieren, als die einst üblichen Verfahren anzuwenden. Etliche Bauprojekte werden vorab beispielsweise gedruckt und nicht länger aus Pappmache gebaut.
- Industrie/Produktion – etliche Teile im Automobilbereich werden am 3D-Drucker erstellt. Der Vorteil ist, dass die Bauteile direkt vor Ort gedruckt werden können und im Anschluss gleich einsatzbereit sind.
- Installationen – Rohre, Verschlüsse, Scharniere und Gewinde werden teilweise im 3D-Druckverfahren hergestellt. Gerade in Spezialbereichen profitiert die Industrie von dem Druck, denn eine Nachbearbeitung von innen liegenden Gewinden ist nicht länger notwendig. Der Druck ist frei von Graten und anderen Störfaktoren.
In der Medizin kommt das Verfahren längst bei der Erstellung künstlicher Gelenke oder Zähne zur Anwendung. Wieder kann von der extrem genauen Herstellung profitiert werden. Ein gedrucktes Hüftgelenk passt dem Patienten haargenau, da es anhand seiner Maße hergestellt wurde.
Welche Voraussetzungen muss man erfüllen?
Letztendlich ist der 3D-Druck ein einfaches Unterfangen, sofern die Vorarbeit geleistet wurde. Ein 3D-Drucker ist letztendlich nur ein simples Gerät, welches mit Daten gefüttert werden muss. Damit der Druck jedoch funktioniert, kommt es auf Folgendes an:- Grafische Erstellung – das gewünschte Druck-Erzeugnis muss in speziellen Programmen entwickelt und dreidimensional gefertigt werden. Wer also bei sich selbst designte Spielzeuge verkaufen möchte, der muss diese Spielzeuge zuerst am Computer entwerfen. Dasselbe gilt für alle weiteren Druckwaren.
- Material – aus welchem Material soll das Erzeugnis sein? Bei Spielzeugen müssen die gängigen Richtlinien rund um Sicherheit, Ungiftigkeit und Brandgefahr beachtet werden. Soll das Produkt im Lebensmittelbereich eingesetzt werden (oder von Kleinkindern genutzt), sind wieder weitere Vorschriften zu bedenken. Mit dem Drucker ist das Verarbeiten von Kunststoffen und Metallen problemlos möglich – wenn das Material den Richtlinien entspricht.
Was ist dabei sonst zu beachten?
Alles beginnt mit einer guten Idee. Es hilft nicht, wenn ein stationärer Händler beispielsweise einen simplen Eierbecher drucken und vermarkten will. Zudem muss die Idee umgesetzt werden können. Wer nicht selbst in den entsprechenden Programmen beheimatet ist und sich sehr gut mit der Designerstellung am PC auskennt, der sollte unbedingt einen Fachmann mit ins Boot holen:
- Design – nicht selten wird beim 3D-Druck zuerst noch ein Prototyp auf herkömmlichem Weg gegossen, bevor er digitalisiert wird. Das wäre beispielsweise eine gute Möglichkeit für Händler, die schon längst individuelle und handgefertigte Puppen bieten.
- Digitalisierung – letztendlich arbeitet der 3D-Drucker mit Vorlagen, wie jeder andere Drucker auch. Doch um ein dreidimensionales Ergebnis zu erhalten, muss die eigene Idee digitalisiert und so aufbereitet werden, damit der Drucker sie erstellen kann. An dieser Stelle können Fehler passieren, daher sollte ein Fachmann die Erstellung der Druckvorlagen übernehmen.
- Testdruck – bevor die neue Serie in Produktion geht, sollte ein Testdruck vorgenommen werden. Nicht immer ist am PC perfekt zu erkennen, ob das Design eine Schwachstelle hat. Bei Kinderspielzeugen wäre es nicht vorteilhaft, wenn die Hand oder der Kopf des Spielzeugs leicht abbrechen.
- Produktion – ist die Vorlage passend, kann die Produktion beginnen. Mit einer korrekten Vorlage kann ein Händler auch ohne Profi arbeiten. Problematisch wird es nur, wenn sich das Druckwerk in seiner Form ändern soll, da nun eine völlig neue Vorlage erstellt und berechnet werden muss.
Die andere Frage ist, welches Material genutzt werden soll. Zur Auswahl kommen etliche Materialtypen, wobei das Material zum Produkt passen muss. Dabei sind die rechtlichen Bestimmungen stets zu berücksichtigen, denn es wäre schade, wenn ein Spielzeug nicht in den Verkauf gehen darf, nur weil das Material für Kinder nicht zugelassen ist. Wie aufwendig der Druck ist, hängt vom gewünschten Produkt und der Idee ab. Individualisierbare Produkte sind aufwendiger, da sie auf Kundenwunsch abgeändert werden können. Betrifft die Auswahl rein die farbliche Gestaltung des Produkts, ist es natürlich einfacher, als wenn der Kunde Form, Haltung oder Art des Druck-Erzeugnisses selbst frei wählen kann.
Fazit – warum nicht die Waren drucken?
Im stationären Handel herrscht bereits ein großer Konkurrenzkampf, wird der Onlinehandel noch hinzugenommen, so ist klar: Gerade kleinere Händler haben es schwer. Für sie könnte mit dem 3D-Druck jedoch eine gute Lösung in das Geschäft kommen. Sie könnten eigene Produkte designen und sich somit massiv von der Masse abheben, ohne auf lange Lieferwege und Lieferzeiten aus China oder anderen Herstellungsländern abhängig zu sein. Allerdings erfordert der 3D-Druck einen guten Drucker und das Können, die Druckvorlage entsprechend zu designen. Gerade anfangs sollte ein Fachmann mit an Bord sein. Welche Materialien der Händler verwendet, hängt vom Produkt und der Zielgruppe ab. Die Drucker verarbeiten vielfältige Stoffe, sodass die Auswahl groß ist.