Die herkömmliche Sicherheits-Ausbildung und ihre Inhalte
Spricht man von einer Security Ausbildung, meint man damit zumeist die Fachkraft für Schutz und Sicherheit. Oft wird dies sehr allgemein ausgedrückt, da es schlicht und ergreifend eine Menge an genauer definierten Jobs in dem Bereich gibt und die entsprechende Ausbildung für viele nur den ersten Karriereschritt darstellt, der zu Beginn noch nicht einmal eine genaue Vorstellung der beruflichen Zukunft erfordert. Eine solche Ausbildung umfasst grundsätzlich in drei Ausbildungsjahren viele wichtige Themen. So zum Beispiel ist die Einschätzung von Gefahrenlagen durch Personen und Objekte, Schutz von Großanlagen und Immobilien, aber auch von Einzelpersonen und Personengruppen, Sicherheit von Großveranstaltungen und der Schutz von Werttransporten besonders präsent. Die Ausbildung findet zu in etwa gleichen Teilen in Berufsschule und Betrieb statt, das bedeutet, die duale Ausbildung besitzt auch einen erheblichen Praxisanteil, in dem die Azubis mit einigen der Sicherheit dienenden Geräten und Systemen für ihre zukünftigen Aufgaben vertraut gemacht werden. So zum Beispiel die Bedienung aller Arten von Kameras und Sensoren, aber auch der Umgang mit (Schlag-)Waffen zur Selbstverteidigung und Schutz, die Kommunikation und Koordination und nicht zuletzt die Erläuterung von Evakuierungsmethoden zur gesicherten Flucht.
Voraussetzungen und Ablauf
Im Detail gibt es natürlich für jedes Lehrjahr eine bestimmte Vorgabe für die Inhalte. Doch zuerst zu den Voraussetzungen und der Ausbildungsvergütung. Diese Rahmenbedingungen stechen nämlich besonders positiv heraus. Mitbringen muss man für vonseiten der Schule schlicht nur einen Hauptschulabschluss. Somit ist die Ausbildung leicht zugänglich und mit einer leicht überdurchschnittlichen Vergütung von 600 bis 800 Euro vergleichsweise gut bezahlt. Dies macht auch Sinn, immerhin handelt es sich um ein Tätigkeitsfeld, das weniger schulisches Theoriewissen erfordert, sondern ein hohes Maß an physischer Befähigung und das Einschätzen fluktuierender zwischenmenschlicher Situationen. Deshalb gibt es auch einige inoffizielle Voraussetzungen, die man mitbringen sollte, wenn man eine solche Security Ausbildung anstrebt:
- Ein Grundinteresse an Technik: In einigen Bereichen der Sicherheit kommt man des Öfteren in Kontakt mit vielen Arten von Überwachungssystemen, die stetig und hochfrequentiert erneuert und verbessert werden. Ein Grundinteresse, sich in diese Systeme einzuarbeiten, hilft dabei, auch nach Jahren noch im Job konkurrenzfähig zu sein und ermöglicht einen einfacheren Arbeitsalltag im Allgemeinen.
- Menschenkenntnis: Wer für die Sicherheit sorgt, muss nicht zwingend kräftig sein. Viel wichtiger ist, vorausschauendes Denken und das Erkennen von Gefahren, bevor etwas passiert. Daher sollten Interessenten an einer Security Ausbildung ein wachsames Auge für Gruppendynamiken und Situationen sowie im besten Falle ein hohes Einfühlungsvermögen mitbringen, das sehr bei der wichtigen Deeskalation helfen kann.
- Teamarbeit: Jede Security braucht System. Und obwohl einige Jobs auch allein durchgeführt werden können, zum Beispiel Wachjobs, besteht dieses System bei größeren Aufträgen aus einem Netz an Menschen mit unterschiedlichen Aufgaben, die alle wie ein gut geöltes Getriebe laufen müssen, wenn es hart auf hart kommt und möglicherweise sogar Sekunden zählen. Egoistische und undisziplinierte Menschen sind in solchen Situationen ein hohes Risiko, weshalb die Teamfähigkeit in der Sicherheitsbranche wichtiger ist als in den meisten anderen Berufszweigen.
- Rechte und Gesetze
- Lernen und Umsetzen von individuellen Vorschriften
- Methoden, um Gefahrensituationen zu verhindern, bevor sie entstehen
- Kommunikation in der Sicherheitsbranche und ihre Methodik
- Verwendung von Kameras, Sensoren und mehr
- Verhalten im Notfall, Prävention und Verhalten bei Eskalation
- Erläuterung und Protokollierung von Sachverhalten
- Geschäftsprozesse im Falle von Gewerbe und Selbstständigkeit
- Individuelle Schutzmaßnahmen und -aufträge prüfen und entsprechende Pläne entwickeln
Weiterbildung und Spezialisierung
So vielfältig die Ausbildung, so vielfältig sind auch die Weiterbildungsmöglichkeiten. Dies liegt ganz einfach an der sich immer weiterentwickelnden Gesellschaft mit sich weiterentwickelnden Sicherheitsbedarfen. Dies sieht man bereits an der großen Anzahl der Firmen im Security Bereich. Um den Überblick zu behalten, kategorisiert man die Bereiche, in denen Fortbildungen möglich sind, am besten ein. Besonders bietet sich da eine Einstufung nach Praxisgehalt und Teamgröße an. Fortbildungen im eher wenig praktischen Bereich sind zumeist Weiterbildungen technischer Natur, oder jene, die eher einen Wachdienst umfassen. Objektschutz und die detailliertere Weiterbildung zur Fachkraft für Sicherheitstechnik sind zwei prominente Beispiele. Praxisnahe Fortbildungen sind zum Beispiel Patrouillengänge für Einkaufsstraßen, die Tätigkeit des Ladendetektivs oder auch des herkömmlichen Türstehers. Diese werden oft allein oder in kleinem Team durchgeführt, anders als die Tätigkeiten in der letzten Kategorie. Die Bewachung von Großveranstaltungen wie Konzerten fällt zum Beispiel in diesen Bereich. Während mit der Security-Ausbildung die Einlasskontrollen und ähnliche Aufgaben durchgeführt werden, ist es mit einer Fortbildung möglich, verantwortungsvollere Jobs, wie zum Beispiel die Koordination der Geländesicherheit zu übernehmen oder einen Security Plan zu erstellen. Man sieht also, es wird im Security Bereich in der nächsten Zeit nicht an Jobs und Aufgaben mangeln. Somit ist die Ausbildung eine zu empfehlende Ausbildung für alle, die die sehr speziellen Anforderungen mitbringen, die an Sicherheitspersonal gestellt werden.